Lebensgefahr durch Hiatushernien

Dr. Achim Hessenberger erklärt, warum die frühzeitige Behandlung der Hernien ratsam ist

Pfaffenhofen a.d. Ilm, 18.02.2021 - Bauchschmerzen, Sodbrennen und saures Aufstoßen – bei diesen Symptomen sollte man aufmerksam sein. Sie können Hinweis auf eine Hiatushernie sein, die unbehandelt lebensgefährlich werden kann. „In letzter Zeit haben wir viele ausgeprägte Hiatushernien operiert, was eigentlich untypisch ist. Aus Unkenntnis oder Angst vermeiden Patienten eine Operation und bringen sich in Gefahr." Dr. Achim Hessenberger, Chefarzt der Allgemein- und Unfallchirurgie an der Ilmtalklinik Pfaffenhofen, ist besorgt, denn die Erkrankung ist häufig und lässt sich gut behandeln.
Bei Hiatushernien handelt es sich um Brüche im Zwerchfell an der Durchtrittsstelle der Speiseröhre. Sie sind extrem häufig (bei ca. 50 % der über 50-jährigen nachweisbar) und die wichtigsten Symptome sind Oberbauchschmerzen, Sodbrennen und saures Aufstoßen. Die Ursache für die beschriebenen Symptome liegt darin, dass der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen durch den Zwerchfellbruch nicht mehr ausreichend funktioniert. Offensichtlich nehmen viele der Erkrankten die Symptome nicht ernst genug. Eine Abklärung beim Arzt ist aber dringend geboten, denn in der maximalen Ausprägung kann es soweit kommen, dass der gesamte Magen und teilweise auch Darmanteile durch den Zwerchfellbruch hindurch in den Brustkorb verlagert werden. Das führt zusätzlich zu Atembeschwerden, Problemen bei der Nahrungsaufnahme, Erbrechen, Lungenentzündungen und Magenblutungen. „Wir haben viele sehr ausgeprägte Befunde operiert. Bei mehreren Patienten war der gesamte Magen im Brustkorb, einige hatten lebensgefährliche Blutungen dadurch. In mehreren Fällen kam es sogar dazu, dass durch die Einklemmung des Magens die Magenwand teilweise abgestorben ist und es zu einem Loch im Magen kam. Dieser Zustand ist absolut lebensgefährlich", erklärt Dr. Hessenberger.
Natürlich ist auch die Versorgung dieser fortgeschrittenen Befunde sehr viel aufwändiger und schwieriger als bei einer rechtzeitigen Behandlung. Die Operation einer Zwerchfellhernie ist heute in den allermeisten Fällen laparoskopisch gut machbar. Bei den meisten Patienten verschwinden danach die Symptome wie Sodbrennen und Oberbauchschmerzen sehr schnell. „Wir empfehlen daher jedem Patienten, bei dem eine entsprechende Symptomatik vorliegt und vielleicht sogar schon eine Zwerchfellhernie bekannt ist, sich zur weiteren Abklärung beim Hausarzt vorzustellen", betont Dr. Hessenberger.

Sodbrennen und Oberbauchschmerzen sollten immer vom Arzt untersucht werden

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